Süddeutschland, ich komme (theoretisch)!

Die lange Anreise nach Wiggensbach im Allgäu fing leider beschwerlich an: Daniel saß zwar bequem in der Bahn nach Karlsruhe, aber lange Zeit stehend in einem Bahnhof. Anita, seine Ansprechpartnerin von der Agentur, wollte ihn in Karlsruhe für die Weiterreise abholen und musste blöderweise fast zwei Stunden warten. Grund für die Verspätung war diesmal nicht bei der DB zu suchen. Zwischen Kassel und Frankfurt waren Personen im Gleis, sodass Weiterfahren leider längere Zeit keine Option war.

Anita hat in der Wartezeit dem kleinen Dorf-Hotel wegen der späteren Anreise Bescheid gegeben. Sie konnte auch klären, dass deren Küche dann schon geschlossen sein würde. Also mussten die beiden doch unterwegs beim „Goldenen M“ einkehren und waren so gestärkt für die letzten etwas abenteuerlichen Kilometer im Dunkeln auf kleinen Sträßchen ohne Seitenmarkierung. Im Hotel Mäsers Allgäu-Herz angekommen, wurden sie aber noch persönlich vom Personal erwartet und begrüßt. Überhaupt war die Stimmung dort total gut, es herrschte eine super-angenehme Atmosphäre. Dies wurde durch das phantastische Frühstück am nächsten Morgen noch getoppt: sehr frisch, reichhaltig und für alle Ernährungsrichtungen gut was dabei.

Gut gestärkt konnte die Arbeit beginnen. Es ging um Portraits einer Patientin für die Pharmafirma Sanofi, die bei ihr zuhause fotografiert wurden. Sie war sehr gut präpariert. Kein Wunder, denn sie war früher Vogue und Elle in München Make-up-Artist gewesen. Außerdem war sie überaus sympathisch. Und so lief das Shooting extrem entspannt und flüssig. Etwas später kam ihr Mann dazu und kümmerte sich um die nach Hause kommende Tochter, während wir drei für weitere Aufnahmen in die Ateliergemeinschaft der Patientin nach Kempten fuhren, wo sie regelmäßig malt. Als alle Aufnahmen gemacht waren, gab es noch ein abschließendes asiatisches und sehr leckeres Mittagessen bei Anami.

Die Weiterreise in den Stuttgarter Raum lief dann problemlos und nach knapp zwei Stunden war Göppingen erreicht. Hier hatten Daniel und Anita zwei unterschiedliche Hotels, weil Anitas Agentur einen Vertrag mit Holiday Inn hat, Daniel aber woanders untergekommen war. Als er sein eher betagtes Hotel betrat, war ihm erst etwas mulmig, aber sein Zimmer entpuppte sich doch als modern und wirklich gut. Die beiden wohnten nur sieben Gehminuten auseinander und trafen sich abends noch im Barfüßer. Leider waren sie vom Mittagessen noch so satt, dass nicht mehr viel ging, aber ein bisschen schwäbische Hausmannskost haben sie doch genossen: Maultaschen in Brühe und Flädlessuppe. Auf dem Rückweg hätte es sogar fast noch ein Eis gegeben, aber die Eisdiele schloss leider doch schon zu.

Am nächsten Tag fuhren die beiden weiter nach Wangen bei Stuttgart, wo eine weitere Patientin fotografiert wurde, drinnen und draußen und auch mit ihrem Hund. Daniel gab mal wieder alles uns legte sich für die richtige Perspektive sogar mehrfach „in den Dreck“.

Nach getaner Arbeit musste Daniel schnell zum Stuttgarter Hauptbahnhof, um seinen Zug zu erreichen. Anita fuhr ihn netterweise hin. Sein Zug kam allerdings schon zu spät an und war auch noch überfüllt, weshalb er erstmal nicht wieder losfuhr. 50 Reisende mussten aussteigen, ehe es losgehen konnte, das hat gedauert. So wurde dann auch Mannheim zu spät erreicht, wo Daniel umsteigen musste. Eigentlich sollte der Anschlusszug ganz bequem im selben Gleis fahren, doch der konnte gar nicht erst einfahren, weil ja der Stuttgarter Zug noch im Gleis stand. Also war auch hier alles ein bisschen komplizierter. Es ging dann aber doch los und die weitere Reise lief über Frankfurt, wo Daniel schon in zwei Wochen wieder für Sanofi fotografieren wird.

Großartige Organisation und Betreuung und Assistenz Anita N.