Die Legende kehrt zurück

Von vorne bis hinten aufwändige Handarbeit: das war das Leitmotiv für diese Aufnahmen. Und zu Recht – denn wann ersteht schon mal eine Legende wieder auf? Jetzt! Das wahrlich legendäre Studiomikrofon M 49 mit stufenlos regelbarer Richtcharakteristik aus dem Jahr 1951 wird nach 70 Jahren in akribischer Handarbeit höchst aufwändig wieder von der Georg Neumann GmbH hergestellt. So etwas beherrschen nur sehr wenige
Fachleute.

Für Daniel begann es konkret mit einer Besichtigung der Produktionsstätte, in der fotografiert werden sollte. Oberbeleuchter Marco nahm ihn in seinem Tesla mit, den Marco liebevoll „Smartphone auf vier Rädern“ nennt. Daniel: tief beeindruckt. Vor Ort war dann aber wichtigeres dran und mit Auftraggeber Christian wurde über Lichtsituationen, Setbau, mögliche Perspektiven und Inhalte gesprochen.

Zum Shooting konnte Daniel leider nicht noch einmal im „rollenden Smartphone“ fahren, denn Marco hatte reichlich Equipment sowie einen Beleuchter und einen Licht-Assistenten dabei und reiste mit zwei Transportern an. Also musste Daniel sich und sein Equipment wie sonst auch ganz profan selbst kutschieren. Für den langen Shootingtag in der sensiblen Produktionsstätte hatte Christian vorher noch schnell ESD-Sicherheitsschuhe (ElectroStatic Discharge) für alle besorgt. Zusätzlich gab es noch „sehr kleidsame“ ESD-Kittel.

Gut gesichert und hoch motiviert verlief der Tag dann an verschiedenen Produktionsstationen des M 49 V recht geschmeidig und produktiv. Marcos Team baute immer ein Set vor, zu dem Daniel zum fotografieren aufrücken konnte, wenn er das gerade entstandene Bildmaterial am Laptop gesichert hatte.

Es war mega anstrengend, denn die vielen Umgebungsgeräusche und Gespräche der Produktion waren eine echte Herausforderung für die Konzentration und haben Daniel viel abverlangt. Auch die langen Wegstrecken kosteten in Summe Kraft. Außerdem war es ein sehr heißer und drückender Tag, dessen Spannung sich dann auch während des abendlichen Zusammenpackens in heftigem Gewitter und sintflutartigem Regen entlud.

Nach dem Shooting ist vor dem fertigen Bild und es lag noch eine Menge Arbeit vor uns, denn auch in die Bildentwicklung und -bearbeitung haben wir viel Hirnschmalz investiert und Handwerk gesteckt. Erst gab es lange Gespräche mit Christian über die Bildanmutung, dann folgte die akribische und detailverliebte Bildbearbeitung. Das Ergebnis sind Bilder mit warmem und trotzdem klarem Charakter, die nicht nur dem legendären Mikrofon gerecht werden, sondern auch den außergewöhnlichen „Neumännern und -frauen“.

Oberbeleuchter Minwegen, Beleuchter Jonas Reddersen, Licht-Assistent Manuel Stechele, Bildbearbeitung Stefanie Lombert